So ist ein Artikel in der Badischen Zeitung vom 13. März 2009 übertitelt. Gemeint ist Donald Duck, der seinen 75. Geburtstag feiert. Wie dieser Titel schon ahnen lässt: Donald ist ein Star für Fans der Paradoxien.
Donald war ein Vorbild meiner Kindheit, aber wollte ich wirklich so ein wie er? Wohl eher nicht! Genial wollte ich schon sein, aber immer wieder verlieren? Und doch mochte ihn so sehr, nicht zuletzt auch gerade weil er immer wieder verlor – aber nie den Mut.
Auch an einem 13. und gar noch an einem Freitag, erblickte ich das Licht der Welt. Auch mein Geburtstag war also ein traditioneller Pechtag. Und gleich zu Beginn meines Erdenlebens hatte ich bereits die erste Niederlage zu verkraften: mein Zwillingsbruder war acht Minuten schneller, und die habe ich seither nie aufgeholt…
Mit Donald, dem Idol meiner Kindertage, teile ich eine Leidenschaft für Widersprüche. Donald findet sein Glück stets mitten im Unglück. Er beneidet den Glückspilz Gustav Gans bis hin zum puren Hass, und möchte doch niemals so sein wie er. Ihm wird nachgesagt: „Donalds Charakter ist vielschichtig: Er ist hart im Nehmen, aber auch im Austeilen…“
Nun, ich kann weder das eine gut, noch das andere. Und ich bin auch kein großer Verlierer, ich bin sogar in Maßen recht erfolgreich, obwohl mir der große Durchbruch als Autor bis heute nicht gelungen ist. Vielleicht wird ja mit diesem Blog alles anders?
Genau genommen hasse ich verlieren, das war schon früher bei einschlägigen Brettspielen mit meinem Zwillings-Bruder so. Aber ich liebe, was aus uns Menschen wird, wenn wir uns dennoch immer wieder dem Scheitern überlassen, unbedingt gewinnen wollen, aber nicht gewinnen müssen, manchmal emotional vollkommen unreif reagieren, aber uns immer wieder auf das einlassen, was uns gerade das Leben bietet. Darin hat mich Donald immer begeistert, und so wurde ich seinerzeit sogar Mitglied in der D.O.N.A.L.D, der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“ (Die gibt es echt: http://www.donald.org )
Inzwischen habe ich mich anderen Dingen im Leben zugewandt (davon mehr in weiteren Blogs). Dies ist mein erster Eintrag. Ich lade Sie ein, mit mir auf eine Reise in die Welt der Paradoxien zu kommen. NEIN, das ist keine virtuelle Welt mathematischer Formeln oder logischer Spitzfindigkeiten. Es ist eine Reise in das Herz unserer Wirklichkeit. Kaum etwas ist nämlich genau so wie es scheint. Es ist oft genug auch das exakte Gegenteil. So ist immer noch ungeklärt, was Donald eigentlich an dieser Schnepfe von Daisy gefressen hat. Er wirbt immer wieder um sie, obwohl sie meint, er sei ein lausiger Liebhaber. Aber ist vielleicht gerade das ein Beweis seiner Liebesfähigkeit?
Ich möchte unseren Blick für Widersprüche sensibilisieren, die uns jederzeit und überall begegnen. Sie sind ein Tor zu tiefer Wahrheit. Genauso oft spiegeln sie aber auch unseren Hang, der Wahrheit auszuweichen.
Dies ist nicht nur ein individuelles Thema. Es ist auch ein soziales, und nicht zu letzt ein spirituelles. Auch hier können wir vom Donald’schen Universum lernen: „Nicht nur für Zoologen interessant ist die Tatsache, dass Anatidae (Entenartige) in Entenhausen in der Minderheit sind. Die Mehrheit bilden Canoidea (Hundeartige), eine Minderheit besteht aus Humanoiden. Die Wirtschaftscreme wird von Enten gebildet. Die politische Macht liegt in den Händen von Schweinen, die Justiz untersteht Eulen.“
Wer jetzt meint, dies sei ein nicht ernst zu nehmender Spaß-Blog, liegt leicht daneben. Das wird schon der nächste Eintrag zeigen, wo es um die aktuelle Weltwirtschaftkrise geht.
Ich hoffe, dann sind Sie wieder dabei? Ich möchte mit diesem Blog ganz groß rauskommen! Sie helfen doch dabei, oder? Oder mögen Sie auch lieber Verlierer?
Herzlich
Saleem Matthias Riek