Der Nestbeschmutzer

Vorbemerkung aus dem Jahr 2025

Der nachfolgende Text und seine Veröffentlichung haben damals mein Leben verändert. Wir Kalendermacher haben damals spaßeshalber unseren Geburtstag und unsere Adresse im Kalender veröffentlicht und natürlich auf Glückwünsche spekuliert, immerhin hatte unser Werk eine Auflage von mehr als 10.000 Exemplaren. Was dann an meinem Geburtstag geschah, hat mich tatsächlich umgehauen. Ich wohnte damals in Berlin in einem besetzten Haus und als ich am Morgen meine Zimmertür öffnete, fand ich dort einen Wäschekorb voller Post! Zur Erinnerung: es gab weder Internet noch E-Mail. Und nicht nur die schiere Anzahl an Zuschriften hat mich überwältigt, sondern auch der Zuspruch, der nicht selten Liebeserklärungen enthielt, und zwar von Frauen und von Männern. Einige davon habe ich später persönlich kennenlernen dürfen, und ihr dürft mal raten, was für ein krasser Beziehungsreichtum daraus entstand … Ich konnte von nun an nicht mehr verleugnen, dass ich mit meiner Distanz zur traditionellem Männerrolle ganz und gar nicht allein war.

Der Artikel entstand im Jahr 1982 und erschien im Männerkalender 1983, herausgegeben vom „Kollektief Männerröte“ und war eine Koproduktion einer Berliner und einer Solinger Männergruppe. Wenn ich den Text heute lese, erfasst mich eine seltsame Mischung von Stolz und Scham. Stolz darüber, dass ich im zarten Alter von 23 Jahren den Mut hatte, mich in dieser Weise öffentlich zu outen. Scham, weil mir einiges, was ich damals von mir gegeben habe, heute echt peinlich ist. Dazu kommt, dass ich manches heute etwas anders sehe, aber wäre es nicht auch seltsam, wenn das – mehr als 40 Jahre später – nicht so wäre.

„Der Nestbeschmutzer“ im Wortlaut aus dem Jahr 1982

Meine Wanderung zwischen Feministen-Sympi und Chauvi im Softiegewande, Heterotunte und Bekenntnistransvestit
Von meinen Schwierigkeiten mit Geschlechts- und sexuellen Identitäten

Das ist manchmal so, als wenn ich die eigene Bande verrate, wie wenn ein Arzt seinen Kollegen anschwärzt, so fühle ich mich manchmal, wenn ich – als Mann – andere Männer wegen ihrer Macken angreife. Ich fühle mich in der Zwickmühle, weil ich auch Zuneigung und Wärme von Männern möchte.

„Du vertrittst ja einen Frauenstandpunkt“, sagt man mir, wenn ich es für eine männliche Gemeinheit halte, mit einer Frau zu vögeln, ohne die Verhütung vorher geklärt zu haben. Bei der Verhütung ist die Frau benachteiligt. Sie muss die Folgen austragen oder abtreiben. Mit der männlichen Haltung „Sie wird sicher was sagen, wenn die Gefahr einer Schwangerschaft besteht“ festigen Männer die Benachteiligung der Frau. Ich kann die Benachteiligung zwar nicht aufheben, aber durch mein Verhalten abschwächen. Indem ich es nie drauf ankommen lasse, sondern vorher, auch in der empfindlichen, leicht störanfälligen erotischen Situation mit einer nicht vertrauten Frau, das oft noch heikle Thema anspreche; auch auf die Gefahr hin, dass dann die Luft raus ist, die Romantik hin und der Schwanz schlapp. Das können und wollen viele linke Männer nicht nachvollziehen. Dagegen werde ich verdächtigt, mich als Softie bei Frauen einschmeicheln zu wollen.

Besser zum Ziel zu kommen

Warum? Um dann besser zum Ziel zu kommen. Und das Ziel heißt: Frauen konsumieren bzw. deren Geschlechtsorgane, möglichst oft abspritzen, in eine Möse „natürlich“. Dieses Ziel sitzt uns Männern tief drin. Es vergewaltigt aber nicht nur Frauen, sondern auch mich als Mann. Ich habe auch Angst, meine Sexualität nicht ausleben zu können, ich kann’s auch nicht. Ich habe auch Angst, keinen „Sexualpartner“ zu finden, wenn ich Lust habe, Angst, auf mein einsames Wichsen zurückgeworfen zu sein, wenn ich keine Lust auf mich habe, sondern auf die Nähe eines anderen Menschen. Aber dieser Angst kann ich nicht begegnen, indem ich andere Menschen konsumiere. Das macht mich noch einsamer, und das nicht nur, weil meine möglichen weiblichen Knuddel- und Vögelpartnerinnen, heimisch im Dunstkreis der Frauenbewegung, mich dann eines Tages verlassen, sondern auch, weil ich befriedigende Nähe und Wärme zu einem Menschen nur empfinde, wenn die Beziehung kein Gefälle hat. Wenn ich unterdrücke, liebe ich nicht und ich werde nicht geliebt, dieses ganze Beziehungselend mit den Abhängigkeiten und Unterdrückungsmechanismen stinkt doch zum Himmel.

Auch wenn ich mich abhängig fühle von Frauen, so bleibe ich leider doch ein Mann und damit Mitglied der Unterdrücker (wenn auch vielleicht eins der schwächsten Glieder). Manche Männer meinen, weil sie jetzt auch Angst empfinden, sich auch mal abhängig fühlen, seien sie überhaupt keine Unterdrücker mehr. Dabei war der Herr schon immer abhängig vom Knecht, ohne den er nicht Herr wäre. Die stärkste Macht der Frauen ist die der Verweigerung. Da läuft unser gesamtes Machtpotential ins Leere.

Die Männerrolle loswerden

Und das muss es wohl auch, sonst würden wir Männer unsere Rolle nicht los. Da muss erst einiges zerstört werden, damit Neues entstehen kann in unseren Köpfen, Bäuchen, Ärschen und Schwänzen … und diese Rolle zwängt auch uns ein. Ich habe auch mal geglaubt, dass ich doch lieb und brav bin und keiner Fliege und keiner Frau was zuleide tun könnte. Also ich, ich bin doch kein Macker, ich habe doch Angst vor Frauen, habe mich doch nie getraut, eine anzumachen, habe ich gedacht. Was ich hatte, war keine Erfahrung. Dadurch konnte ich mich clean fühlen von der „Erbsünde“, ein Mann zu sein. Aber der war ich. Ich demonstrierte meine Männlichkeit durch gestochen scharfe Argumente, mit denen ich andere zerschnitt. Mit sechzehn habe ich Kant gelesen und das Schlimmste war: auch verstanden. Wer nur ein bisschen Lust kennt, kann diese Ausgeburt der Unlust des Gehirnroboters Kant nicht verstehen. Heute verstehe ich ihn nicht mehr, und da bin ich froh. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass ich mit Worten Gewalt ausgeübt habe. Da konnte ich auch meinen Macker nicht mehr verleugnen. Aber diese Gewalt hat mich einsam gemacht.

Ich empfinde es als mein ureigenstes Bedürfnis, keine Gewalt auszuüben, weil sie mich einsam macht. Deswegen identifiziere ich mich mit Frauen, die mit den Kindern die Letzten in der Kette der Unterdrückung sind. Deswegen will ich auch nicht hinter den Vorwürfen und Angriffen der Frauen zurückbleiben, will mich nicht gegen sie schützen, sondern sie für mich und meine Entfaltung nutzen. Eine solche Entfaltung ist aber solange blockiert, wie ich mein Selbstbewusstsein aus dem Abspritzen in eine Frau ziehe. Meine Entfaltung bedarf meiner Lust, die ich auch ohne Möse habe.

Das Rein-Raus Spiel

Dieses Schwanz-rein-raus-Spielchen ist ein ungeheurer Mythos in unseren Köpfen. Dabei gibt es doch so viel mehr Lust als Rein-raus-Lust, von meinem Fuß bis zu meinem Ohr. Und die Rein-raus-Lust ist auch noch so vorbelastet als Unterdrückungssymbol der Frau, dass ich sie kaum unstressig empfinden kann wie z. B. einen Orgi durch Hand & Mund.
Keine Angst, ihr Männer, ich „verzichte“ bis heute auch nicht ganz auf die Rein-raus-Lust, aber sie hat für mich den Stellenwert verloren. Dadurch verliert auch die Verhütungsfrage ihre Dramatik, weil es nicht immer das eine sein muss, um Lust auszutauschen. Und ich will auch nicht mehr mit einer Frau dieses Rein-raus, ohne sicher zu sein, dass sie das auch will. Ich kann als Mann nicht davon ausgehen, dass die Frau schon Nein sagt, wenn sie keine Lust dazu hat. Kennen wir denn nicht die Angst vor Liebesverlust, wenn wir es nicht „bringen“ im Bett? Frauen lernen, ihre Bedürfnisse klar abzugrenzen, sicher, aber sie emanzipieren sich für sich und nicht für uns, damit wir ruhigen Gewissens weitervögeln können, ohne mitzukriegen, dass sie keinen Bock auf deinen Schwanz hat. Ich will das nicht, weil ich mit jedem Vögeln gegen die Lust der Frau einen Menschen verliere, der bzw. die meine Einsamkeit ein Stück aufheben konnte.

Nähe zu Männern

Vor einiger Zeit wurde mir immer mehr bewusst, dass ich auf der Suche nach Nähe die Hälfte der Menschheit vernachlässigt habe: Männer waren für mich emotional unwichtig – und wenn, dann meistens negativ wichtig. Ich hatte mit ihnen irgendwie zu tun, habe mich aber viel mehr von Frauen angezogen gefühlt. Nicht nur, weil ich mit Männern keine erotische Spannung empfand und nur Frauen als Bedürfnisbefriedigungspartner in Frage kamen. Ich habe mich selbst auch viel mehr mit weiblichen Eigenschaften identifiziert und Hartmänner verachtet. Ich empfand mich selbst oft als schwach und weich. Sogar meinen Schwanz mag ich nicht, wenn er allzu hart ist. Ich konnte und kann mit einigen Frauen ohne irgendwelche sexuellen Kontakte sehr intensiv zusammen sein, mich ausquatschen und zuhören. Solche Kontakte zu knüpfen, fällt mir mit Frauen viel leichter, die sind viel offener und gefühlsbetonter.

Und wie gehen wir Männer aufeinander zu?? Cool, straight, kumpelhaft, distanziert, kalt, unter Leistungsdruck und mit Konkurrenzängsten. „Na alter“ und – patsch – kriege ich einen Schlag auf die Schulter. Ich zucke dann immer zusammen. Wenn ich sehe, wie Frauen miteinander umgehen, bin ich neidisch. Inzwischen beginne ich aber zu erfahren, dass ich nicht der einzige Lonesome Rider von Mann bin, der Gefühle hat und sie offen auch zu Männern äußern möchte. Dabei meine ich warme Gefühle, aggressiv sein können Männer schon immer miteinander. Ich empfinde Homosexualität nicht als die Schranke, vor der ich Angst habe, sondern kann mir meine Zärtlichkeit und Geilheit auch mit zärtlichen und geilen Männern vorstellen, obwohl ich das fast nur aus meinen Träumen und Fantasien kenne. Ich habe gemerkt, dass mich nicht Männer abstoßen, sondern Hartmänner und Supermänner. Schließlich mag ich mich selbst auch ein wenig.

Schwulsein allein befreit noch nicht

Angst habe ich vor schwulen Männern, die mich als Heterror sofort ablehnen. Oder zu schnell schwanzfixierte Sexualität von mir fordern könnten. Schwulsein allein befreit noch nicht vom Abspritzzwang und Männerpanzer. Trotzdem hat mich die Begegnung mit „schwuler Kultur“ und schwulen Männern angemacht, das aufzuspüren, was ich bei mir selbst nicht leiden kann und deswegen bei anderen ablehne, z. B. meine Rationalität. Schwule können uns Nichtschwulen (gibt es das?) antörnen, uns selbst mehr zu mögen – das fängt beim Arschloch an – und so auch wärmer mit Männern zusammen zu sein. Wenn wir Männer uns emotional befriedigend begegnen und austauschen können, werden wir es nicht mehr nötig haben, uns selbst und Frauen zu unterdrücken.

Lasst mal was von euch hören. Was denkt ihr darüber???

© Matthias, 1982, 1000 Berlin 36

Zurück im Jahr 2025.

Gerne kannst du den Text kommentieren.

  • Wie berührt er dich?
  • Was ist deine Erfahrung als Mann oder als Frau?
  • Wie geht es dir mit den Rollenbildern und der Emanzipation von ihnen?

Herliche Grüße
Saleem

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Erfüllende Beziehungen, wer würde da widerstehen können? Und doch scheint es manchmal eine unerreichbare Traumvorstellung zu sein, dass wir unsere Beziehungen in der Tiefe genießen, dass wir sie bewusst gestalten können und sie als erfüllend erleben.

Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass wir alle eine Zeit durchlebt haben, in der wir uns unsere Beziehungen nicht aussuchen konnten. Wir mussten nehmen, was wir hatten, wir konnten uns keine andere Mama oder einen anderen Papa backen, keine andere Oma, keine anderen Geschwister (oder überhaupt welche) und noch nicht einmal andere Nachbarinnen, andere Lehrer oder andere Mitschülerinnen. Wir haben gelernt, uns an die Personen anzupassen, die nun mal da waren.

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