Endlich gefunden? Die Formel für den richtigen Mann…

Vorbemerkung: In den letzten Monaten habe ich viele Ansichten darüber kennengelernt, was ein richtiger Mann sei. Ich finde es erschütternd, wie sehr Männer solchen Ideale04082008_0267 2n hinterherjagen oder immer noch glauben, ihr Mannsein erst unter Beweis stellen zu müssen.
Mir fällt es schwer, dazu noch ernsthaft Stellung zu nehmen. Daher habe ich zu einer anderen Kunstform gegriffen, zur Satire. Was mich kalt erwischte:  Diese Satire ist anscheinend noch nicht absurd genug. Sie wurde teilweise für echt gehalten. Aber lesen Sie selbst:

Exklusives Interview mit dem bekannten Geschlechterforscher Prof. Dr. Knut Mannsbild

DiIMG_1377e Fragen stellte Magdalena Weinzierl

Frage: Herr Mannsbild, Sie haben intensiv geforscht zum Thema: Was ist ein richtiger Mann? Können Sie uns Ihre wesentlichen Erkenntnisse kurz zusammenfassen? Es heißt, sie haben die perfekte Formel gefunden.

Mannsbild: In der Tat. Ja! Gerne. Aus hochkomplexen Daten aufwendiger Statistiken kristallisierte sich am Ende heraus: Ein richtiger Mann fühlt, denkt und handelt zu genau 2/3 männlich und zu 1/3 weiblich.

Frage: Das ist verblüffend. Wir hätten erwartet, ein richtiger Mann ist zu 100% männlich.

Mannsbild: Ja, das denken viele! Aber ein hundertprozentig männlicher Mann wäre gar P1040911 2nicht lebensfähig. Stellen Sie sich nur mal Unfallstatistik auf unseren Straßen vor, die Schadensfälle würden exponentiell anschwellen, wenn die männlichen Verkehrsteilnehmer sich zu 100% männlich verhielten.

Frage: Das leuchtet ein. Aber wie kommen Sie nun auf den Wert von 2/3 zu 1/3? Und so genau?

Mannsbild: Wir waren tatsächlich überrascht, dass der richtige Mann auf so eine einfache Formel zu bringen ist. Bei näherer Betrachtung ist das aber doch sehr leicht nachvollziehbar. Ein richtiger Mann hat genau doppelt so viel männliche Anteile wie weibliche. Warum?

  • Hätte er mehr, würden seine weiblichen Anteile weniger als 1/3 seines Repertoires ausmachen, das fänden potenzielle Partnerinnen, die sich auch mal verstanden fühlen wollen, bestimmt nicht lustig.
  • Hätte er weniger, verfügten die Unterschiede zum weiblichen Geschlecht über keine klaren Mehrheitsverhältnisse mehr innerhalb der Psyche des Mannes. Er wäre nur noch graduell, aber nicht mehr prinzipiell von einer Frau zu unterscheiden.

Frage: Aha. Aber… wenn auch ein richtiger Mann über 1/3 weibliche Seiten verfügt, handelt es sich dann nicht sowieso nur um graduelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern?

Mannsbild: Nein, eben nicht! Wenn die männliche Seite genau doppelt so stark ist wie die weibliche, dann ergibt das so etwas wie den perfekten Schnitt, dann fühlt sich die weibliche Seite auf wunderbare Weise trianguliert, wie Psychoanalytiker herausgefunden haben. Aber eben nicht gevierteilt. Gevierteilt wurde im Mittelalter bei versuchtem oder vollendetem Königsmord. Durchaus vergleichbar der Situation, die entsteht, wenn eine weibliche Seite es mit drei männlichen aufnehmen muss.

Toskana_2002_ davidFrage: Perfekter Schnitt? Das erinnert an den bekannten Goldenen Schnitt in der Kunst. Dieser beträgt aber meines Wissens ca. 62 % zu 38 %.

Mannsbild: Ja, sehr richtig, Sie sind eine sehr kompetente Gesprächspartnerin, Frau Weinzierl. Das erlebt man selten. Denn tatsächlich gibt es eine Ausnahme von unserer 2:1 Regel. Bei Männern, die künstlerisch tätig sind, liegt das perfekte – oder in diesem Fall eben: das Goldene – Verhältnis so, dass der ganze Mann sich zu seinem männlichen Anteil verhält wie sein männlicher Anteil zum weiblichen. Also genau der Goldene Schnitt! Wie bei Michelangelos David! Ist das nicht fantastisch?

Frage: Aber… sind Künstler etwa keine richtigen Männer?

Mannsbild: Offenbar nicht! Denken sie nur mal an Richard Wagner, Thomas Mann oder Thomas Gottschalk.

Frage: Genau! Oder an Conchita Wurst!

Foto: Ailura CC Creative common lizenz at

Mannsbild: Nein! Das ist wieder etwas anderes. Bei Conchita Wurst alias Tom Neuwirth haben wir es mit einem ganz anderen Phänomen zu tun. Aufgrund mehrerer Faktoren, zu denen nicht nur seine Homosexualität gehört, ist sie zu 1/3 weiblich, zu 1/3 männlich und zu 1/3 ambisexuell. Eine geschlechtsübergreifend unwiderstehliche Mischung, wie man beim ESC sehen konnte, die allerdings jenseits von richtig und falsch anzusiedeln ist und daher für einen Großteil der Bevölkerung überhaupt nicht nachahmenswert. Eine Provokation!

Frage: Herr Professor Mannsbild, ich sollte Ihnen als seriösem Wissenschaftler diese Frage nicht stellen, aber könnten Sie sich eventuell eine Gesellschaft vorstellen, in der die Frage, was ein richtiger Mann sei, gar keine Rolle mehr spielt?

Mannsbild: Eine wichtige Frage! Danke! Denn diese Gefahr besteht tatsächlich!! Je mehr Männer das perfekte Verhältnis aus den Augen verlieren, desto weniger Frauen werden sich daran orientieren können. Umgekehrt gilt das natürlich auch, aber ein richtiger Mann orientiert sich eben nur zu einem Drittel an der Frau. Nur richtige Männer werden das richtige Verhältnis von Mann und Frau wiederherstellen können.

Frage: Herr Mannsbild, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Gespräch.

 

DIA088Magdalena Weinzierl  hat sich schon früh für die Frage interessiert, was ein richtiger Mann ist, und hat auf ihren Forschungsreisen mehrfach das Ufer gewechselt. Sie war nach diesem Gespräch unglaublich beglückt, dass ihre Suche nun endlich zuende ist. Ihr Buch Lustvoll Mann sein, das kürzlich unter ihrem Alias Saleem Matthias Riek bei Kamphausen erschienen ist, ist nun leider komplett überholt. 😉
Aber das war es ihr wert…

Über Saleem Matthias Riek

Saleem Matthias Riek ist Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Paar- und Sexualtherapie, Tantralehrer, Diplom-Sozialpädagoge und lebt bei Freiburg im Breisgau. Saleem ist Autor mehrerer Bücher rund um Lust und Liebe, Tantra und Spiritualität. Bisher erschienen sind "Herzenslust" (auch als Hörbuch), "Leben, Lieben und Nicht Wissen", "Herzensfeuer", "Lustvoll Mann sein" und "Mysterien des Lebens". Weitere Bücher sind in Vorbereitung, u.a. eine Romantrilogie.
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1 Antwort zu Endlich gefunden? Die Formel für den richtigen Mann…

  1. chlous dettwyler sagt:

    danke. ich habe soeben das buch beendet. bin 80, 54 jahr verheiratet, 4 erachsene töchter, und immer noch interessierter lüstling, allering durch diabetes seit ca 30 jahre impotent und seit letztem herbst ohne prostata. nach dem lesen dieses buches fühle ich mich sehr befreit, jetzt auch psychisch, ohne orgasmus auszukommen. die frau von mir(khalil gibran) hat dies nach dem kurs „making love“ für sich endlich bestätigt erlebt, ich alter esel erst jetzt……dank sei Ihnen. herzlich salam-shalom, chlous.

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