Sie will Liebe, er will Sex? So plump behauptet das kaum noch jemand, aber in der etwas anspruchsvolleren Version ist die These durchaus en vogue: „Sie braucht den Herzkontakt, um sich im Sex zu öffnen, er braucht den sexuellen Kontakt, um sich im Herzen zu öffnen.“ Manche Tantriker beschreiben das Ganze als energetisches Phänomen: „Der Mann hat im Sex seinen Plus- und im Herzen seinen Minuspol, bei der Frau ist es gerade umgekehrt.“
Wenn wir uns anschauen, wie Frauen und Männer sich verhalten, erscheinen obige Behauptungen zunächst plausibel. Immerhin sind es in der großen Mehrzahl Männer, die sich Pornos reinziehen, und Frauen, die sich gerne Romanzen anschauen oder zum Liebesroman greifen. Doch warum ist das so? Und vor allem: Was kommt darin zum Ausdruck und wie gehen wir damit um?

Die Auseinandersetzung darüber, inwieweit Geschlechtsunterschiede naturgegeben, anerzogen oder gar Ausdruck zeitloser spiritueller Gesetze sind, wird nach wie vor kontrovers geführt, nicht selten mit erstaunlich ideologischer Härte. Ich finde die Debatte ziemlich fruchtlos. Viel interessanter finde ich Weiterlesen